17. August 2014: FORTUNE OBSCURE
FORTUNE OBSCURE
Die Schicksalsballaden des Codex Chantilly
Ensemble "Fortuna canta"
„Alle Klarheit ist mir verdunkelt, alle Schönheit scheint mir hässlich und alle Freude stimmt mich traurig.“ So beginnt der Text einer der zahlreichen ballades, in denen die blinde Schicksalsgöttin Fortuna ihr Rad allzu oft so verhängnisvoll nach unten dreht, dass dem machtlosen Erdenmenschen nichts bleibt als die bittere Anklage. In Allegorien und fiktiven Welten erzählen Dichter und Musiker vom Denken und Fühlen der gebildeten Hofmenschen des späten 14. Jahrhunderts und schaffen mit der Ars subtilior eine mehrstimmige Kunstmusik, die an Komplexität und Raffinesse ihresgleichen sucht. Werke von Solage, Hasprois, Cordier, des Molins, Suzoy, Senleches, u.a.
Das Ensemble
- Stefanie Brijoux, Sopran und Harfe
- Katrin Krauß, Blockflöte
- Ute Faust, Fidel und Blockflöte
- Holger Faust-Peters, Fidel und Organetto
Das Fortuna Canta widmet sich der Musik des 14. Jahrhunderts und gibt mit stilistischem Feingefühl Einblick in die verschiedenen Strömungen dieser Epoche. Auf authentischen Instrumenten erklingen vertonte Erzählungen, die in der Symbolik ihrer Zeit verschlüsselt sind. Nicht selten spielt in diesen Texten die blinde Schicksalsgöttin Fortuna eine zentrale Rolle. - Im deutschen Konzertwesen gilt Fortuna Canta als eines der führenden Ensembles für diese spezielle Musik. Die vier Ensemblemitglieder erhielten ihre musikalische Ausbildung bei Spezialisten für Alte Musik. Ihr besonderes Interesse für das Mittelalter führte sie 1997 zusammen. Wichtige Impulse erhielten sie auf diesem Gebiet u.a. von Pedro Memelsdorff, Maurice van Lieshout, Rebecca Stewart, Michael Posch und Randall Cook.