8. August 2010: EIN SAITENSPIEL
EIN SAITENSPIEL
Martin Mallaun (Diskant- und Altzither)
Die fragilen elisabethanischen Lautenstücke eines John Dowlnad und die prachtvollen barocken Piècen des königlichen Kammerlautenisten Silvius Leopold Weiss geraten im vollen, beeindruckenden Klang von Mallauns Konzertzithern zum faszinierenden Revival im unverhofften klanglichen Ambiente. Zwischendurch öffnet er mit seinen Instrumenten mit zeitgenössischen Stücken bislang ungeahnte Klangräume.
Der Künstler
Der Musiker und Biologe Martin Mallaun arbeitet erfolgreich in völlig konträren Bereichen: zum einen untersucht er als Botaniker die Auswirkungen des Klimawandels im Hochgebirge. Zum anderen beschäftigt er sich als Zitherspieler mit einem breiten Spektrum an Musikstilen – von zeitgenössischer Musik über Volksmusik bis hin zu europäischer Lautenmusik.
1975 in Kitzbühel/Tirol geboren, studierte er Konzertfach Zither am Tiroler Landeskonservatorium bei Harald Oberlechner und Botanik an der Universität Innsbruck. Während und nach seinen Studien besuchte er Workshops im Bereich der historischen Aufführungspraxis (Hopkinson Smith, Rolf Lislevand, Jürgen Hübscher) und der zeitgenössischen Musik/Improvisation (Gunter Schneider, Hans Koch, Georg Glasl). Prägend für seine musikalische Entwicklung waren private Studien beim Lautenisten Hubert Hoffmann in Wien.
Als Musiker ist Martin Mallaun beständig auf der Suche nach neuen klanglichen und stilistischen Ausdrucksformen auf seinem Instrument, der Zither. Diese Suche führt ihn in so unterschiedliche Felder wie zeitgenössische Musik, barocke Lautenmusik bis hin zu freier Improvisation und traditioneller Volksmusik. Neben der Zusammenarbeit mit diversen Musikern, Schauspielern und Schriftstellern begründete er zahlreiche eigene Projekte. Daneben erhielt er Engagements als Solist beim National Royal Scottish Orchestra, Orchestre National des Pays de la Loire und dem Orchestre de Picardie. Zahlreiche Uraufführungen zeugen von seinem Engagement für die Neue Musik (Stücke von Manuela Kerer, Max Nagl, Harald Oberlechner, Helga Pogatschar, Manuel de Roo, Ralph Schutti, Rudi Spring und Robert Zollitsch).
Im Jahr 2004 war Martin Mallaun Preisträger beim 1. Volkmann-Preis (München), dem ersten internationalen Wettbewerb für Zither, in dessen Jury er 2008 berufen wurde. Für sein Solo-Debut „zwischen steinen“ wurde er 2005 mit dem Pasticcio-Preis von Radio Ö1 ausgezeichnet.
Aktuell
Martin Mallaun arbeitet derzeit als frei schaffender Musiker und als Musiklehrer im Tiroler Musikschulwerk. Er konzertiert in zahlreichen Ländern - von Frankreich über Tschechien bis Japan - und ist Gast auf internationalen Festivals (u. a. Edinburgh International Festival/UK, XONG/I oder Klangspuren/A). Seit 2001 ist er zudem Mitarbeiter im Forschungsprojekt GLORIA, das die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vegetation alpiner Ökosysteme untersucht.uc